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1. Ensinger Boden-Gesundheitstag
5. Mai 2023

 

Liebe Besucher, ein gesunder Boden führt zu gesunden Lebensmitteln und gesundem Wasser und damit zu gesunden Menschen. Eigentlich eine ganz einfache Wahrheit, aber leider nicht selbstverständlich. Der Schutz der Wasservorkommen ist uns als Mineralbrunnen ein besonderes Anliegen, denn wir möchten, dass nachfolgende Generationen genauso selbstverständlich auf sauberes und gesundes Trink- und Mineralwasser zugreifen können wie wir. Ein gesunder Boden mit ausgeprägter Humusschicht ist dabei besonders wichtig. Humus nimmt CO2 aus der Luft auf und speichert es nachhaltig im Boden. Er trägt dabei zur Dekarbonisierung bei und damit zur Verringerung der Folgen des Klimawandels. Ein gesunder Boden kann aber noch mehr: er speichert mehr Wasser und trägt damit entscheidend zum Hochwasserschutz bei, er fördert die Biodiversität und filtert Schadstoffe aus dem Wasser. Grund genug, sich diesem überlebenswichtigen Thema mal einen Tag lang zu nähern.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß und interessante Einsichten beim 1. Ensinger Boden-Gesundheitstag.

Thomas Fritz
Geschäftsführender Gesellschafter

Über 60 Besucherinnen und Besucher waren der Einladung von Ensinger gefolgt und beschäftigten sich einen Tag lang mit Bodengesundheit, Humusaufbau und regenerativer Landwirtschaft.
Thomas Fritz, geschäftsführender Gesellschafter von Ensinger zeigte sich erfreut, dass das Interesse an diesem spannenden, aber auch komplexen Thema so groß ist. Das Familienunternehmen engagiert sich schon seit vielen Jahren für nachhaltiges Wirtschaften, ist Gründungsmitglied der WIN-Charta Baden-Württemberg und hat für sein herausragendes Engagement bereits den Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg und den LEA-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung gewonnen.

„Als Mineralbrunnen leben wir von dem, was die Natur uns schenkt, unser kostbares Mineralwasser. Deshalb sehen wir es als unsere Verpflichtung, damit sorgsam umzugehen“ so Thomas Fritz. Er sehe sich als „Wasserbauer“, denn das natürliche Mineralwasser werde quasi angebaut, indem man Verunreinigungen der Erdschichten, durch die das Wasser läuft, verhindere. Konkret bedeutet das, dass man in Ensingen versucht, Hobbygärtner, Landwirte und Weinbauern davon zu überzeugen, möglichst wenig auf den Feldern, Weinbergen und Plantagen zu spritzen und zu düngen. Wenn keine anthropogenen Einträge in den Boden gelangen, werden sie später auch nicht im Grund- und Tiefenwasser zu finden sein.

Beim Thema „Bodengesundheit“ geht es aber nicht nur um Pflanzenschutz-Rückstände. Ein humusreicher Boden hat noch wesentlich mehr zu bieten, wie Friedrich Wenz, der erste Referent und Gründer des Unternehmens positerra erklärt. „Humus verbessert die Biodiversität, kann sehr viel Wasser speichern und hat die Fähigkeit, erdnahes Kohlendioxid im Boden zu binden.“ Das bedeutet, dass Humusaufbau eine Maßnahme ist, von der im Idealfall alle Beteiligten profitieren: Die Landwirte und Hobbygärtner können ihre Kosten reduzieren, da weniger Pflanzenbehandlungsmittel zum Einsatz kommen. Ensinger schützt langfristig die Qualität des Grund- und Tiefenwassers und die Menschen in Ensingen und Umgebung profitieren durch gesunde und naturbelassene Lebensmittel und sind besser vor Dürre und Abschwemmungen geschützt. Das Konzept der regenerativen Landwirtschaft stieß bei den Besuchern auf besonderes Interesse. Hier wird die Regeneration des Bodens und dabei besonders das Bodenlebens (Mutterboden) und die Biodiversität ins Zentrum der Bewirtschaftung gestellt. Dabei wird die Aufnahme und Speicherung von Wasser optimiert und die Krümelstruktur verbessert, was sich positiv auf das Bodenleben auswirkt.

Friedrich Wenz lieferte auch gleich Tipps, wie dies zu erreichen ist. „Die gewachsene Struktur soll möglichst wenig beeinträchtigt werden. Daher wird die Bodenbearbeitung minimiert oder erfolgt nur flach mit Scheibenegge, Ackerfräse oder Schälpflug.“ Auch das Einbringen von organischem Material, die Unterstützung durch effektive Mikroorganismen und eine humusfördernde Fruchtfolge sind hilfreich.
Der Humusaufbau auf unseren Böden ist eine wichtige Aufgabe. Er kann durch Engagement, guten Willen und durch eine klimaschonende Sicht auf die Bewirtschaftung unserer Böden einen wertvollen Beitrag gegen die Auswirkungen des Klimawandels und für eine gesunde Ernährung leisten.

Das Programm des 1. Ensinger Boden-Gesundheitstag

10:00 Uhr
Begrüßung durch Thomas Fritz, Geschäftsführender Gesellschafter Ensinger
10:15 – 11:00 Uhr
Friedrich Wenz, positerra: das Verständnis für das Fundament der Bodenbiologie; die Voraussetzung für höchste Nährstoffeffizienz, reduzierter Pflanzenschutz und sichere Erträge
11:10 – 12:00 Uhr
Friedrich Wenz: das Konzept der regenerativen Landwirtschaft; konkrete Lösungsmöglichkeit für die zukünftigen Herausforderungen, für konventionelle und biologisch wirtschaftende Betriebe
12:10 – 13:00 Uhr
Friedrich Wenz: Praxisbeispiele aus Ackerbau, Weinbau und Grünland
13:00 Uhr
Gemeinsames Mittagessen auf Einladung von Ensinger
14:00 – 15:00 Uhr
Friedrich Wenz: Felderbegehung; konkrete Möglichkeiten anhand von Bodenproben und Pflanzenbestand
Thomas Fritz, Ensinger
Friedrich Wenz, positerra
Dr. Birgit Kröber, positerra

Das war der erste Ensinger Boden-Gesundheitstag